Unsere Leistung in der Implantologie
Ein vollständiges Gebiss und schöne Zähne sind entscheidend für die Lebensqualität.
Implantate sind künstliche Zahnwurzeln, die in den Kieferknochen eingebracht werden und verloren gegangene Zähne eins-zu-eins ersetzen. Sie können aber auch als Pfeiler für Brücken oder zur Stabilisierung einer Prothese genutzt werden. Gemeinsam mit Ihrem Zahnarzt entwickeln wir ganz individuell das für Sie optimale Behandlungskonzept.
Welche Behandlungskonzepte bieten wir für Implantate?Welche Materialien verwenden wir für Implantate?Informationen zum Knochenaufbau und Sinuslift
Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Philipp Jürgens
Facharzt für Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie
Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Gerhard W. Paulus
angestellter Facharzt für Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie
Unsere Behandlungskonzepte für Zahnimplantate
Zahnimplantate aus Titan
Die meisten Implantate sind aus Titan. Titan ist ein Metall, das sich in den vergangenen Jahrzehnten im Bereich der Implantologie sehr bewährt hat. Neben einer hervorragenden Stabilität hat Titan die Eigenschaft, dass das Knochengewebe fest mit der Oberfläche des stift- oder schraubenförmigen Implantatkörpers verwächst. Dieser Vorgang wird „Osseointegration“ genannt. Aus diesem Grund werden Zahnimplantate in den meisten Fällen nach dem Setzen nicht sofort belastet. Der Einheilprozess dauert, in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren wie zum Beispiel der Knochenqualität, sechs Wochen bis zu einem halben Jahr. Nach Ablauf dieser Zeit kann Ihr behandelnder Zahnarzt das Implantat mit einer Krone versorgen oder einen anderen prothetischen Aufbau eingliedern.
Zahnimplantate aus Keramik
Neben den Implantaten aus Titan steht Ihnen auch ein Zahnersatz aus Keramik zur Verfügung. Erste Versuche, Keramiken als Implantatmaterial zu nutzen, erfolgten bereits vor ca. 30 Jahren. Zur damaligen Zeit verfügten die Werkstoffe noch nicht über die geeigneten Eigenschaften: die seinerzeit eingebrachten Implantate brachen häufiger als Implantate aus Titan. Zudem kam es häufiger zu Problemen beim Einwachsen der Implantate im Knochen.
Leider hängt den Keramikimplantaten aus dieser Zeit immer noch ein schlechter Ruf an, was mittlerweile völlig unbegründet ist. In den letzten Jahren haben mehrere namhafte Hersteller Keramikimplantate auf den Markt gebracht, die hinsichtlich Stabilität und Einheilverhalten mit den herkömmlichen Implantaten aus Titan vergleichbar sind. Dies wurde in einer ganzen Reihe von wissenschaftlichen Studien bewiesen.
Der große Vorteil dieser Implantate aus Zirkoniumdioxid liegt in der Ästhetik: anstatt schwarz-grau sind die Zahnimplantate weiß gefärbt. Gerade im Frontzahnbereich wird damit eine Versorgung möglich, die den höchsten ästhetischen Ansprüchen genügt.
Gerne beantworten wir Ihre Fragen zu den Themen „metallfreie Zahnversorgung“ und Keramikimplantate bei einem persönlichen Beratungsgespräch in unserer modernen Praxis in München-Bogenhausen.
Knochenaufbau
Das Vorhandensein von Knochen in ausreichender Menge und Qualität ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung. Bei vielen Patienten hat sich der Knochen aufgrund von physiologischen Umbauvorgängen oder Entzündungen zurückgebildet, sodass ein Implantat nicht unmittelbar gesetzt werden kann.
Durch einen chirurgischen Knochenaufbau kann diese Situation bei den meisten Patienten behoben werden.
In Abhängigkeit von der Lokalisation und dem Ausmaß des Knochenmangels kommen unterschiedliche Materialien und Operationsverfahren zur Anwendung.
Knochenersatzmaterial oder körpereigener Knochen?
In der Implantologie kommen oft künstliche oder biologische Knochenersatzmaterialien zum Einsatz. Bei künstlichen Knochenersatzmaterialien (alloplastisches Material) handelt es sich entweder um synthetisch erzeugte Materialien, die Knochengewebe nachahmen und so als Leitschiene für das Einwachsen von körpereigenem Knochen dienen sollen, oder um biologische Materialien, also Knochenmaterial, das entweder von Tieren – meist Kühen (xenogenes Material) – oder anderen Menschen (allogenes Material) gewonnen wird. Das biologische Material wird dann durch einen aufwändigen Reinigungsprozess devitalisiert (abgetötet), so dass es ebenfalls als Leitstruktur zum Einwachsen von körpereigenem Knochengewebe zur Verfügung steht. Die Herstellungsprozesse der verschiedenen Materialien wurden vielfach überprüft und sind bei den namhaften Herstellern auch entsprechend zertifiziert. Im Hinblick auf die mögliche Übertragung von Krankheiten kann man die genannten Produkte nach aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand bedenkenlos einsetzen. Fremdkörperreaktionen werden hingegen immer wieder beobachtet – daher sollte die Indikation zum Einsatz dieser Materialien sorgfältig abgewogen werden.
Die Alternative zu Anwendung von Fremdmaterialien ist immer die Nutzung von körpereigenem Material, also von Knochengewebe, das dem Patienten an einer Stelle entnommen wird, um an einer anderen Stelle wieder eingesetzt zu werden. Der große Vorteil dieser Methode ist, dass Eigenknochen keine Fremdkörperreaktion hervorrufen kann und dass sich lebende Knochenzellen im versetzten Knochenstück befinden. Der Nachteil ist, dass der Knochen meist an anderer Stelle entnommen werden muss. Je nach Menge des benötigten Materials können dabei mehr oder weniger große Entnahmedefekte entstehen.
Wird nur wenig Knochen benötigt, besteht die Möglichkeit, Knochenchips im Bereich der OP-Stelle zu gewinnen. Für mittelgroße Knochendefekte kommen Entnahmestellen in der Mundhöhle – zum Beispiel am Kinn oder hinter den großen Backenzähnen – in Frage. Wird sehr viel Material benötigt, kann der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg darüber hinaus Knochen aus der Beckenschaufel entnehmen . Bei schonender, minimalinvasiver Entnahmetechnik können aber auch solche Eingriffe in ambulanter Behandlung durchgeführt werden und verursachen nur wenig postoperative Beschwerden.
Sinuslift
Bei fehlendem Knochenangebot im Oberkiefer wird oft ein sogenannter Sinuslift durchgeführt. Dabei wird der Boden der Kieferhöhle angehoben und, wenn nötig, mit Knochen oder Knochenersatzmaterial aufgefüllt.
Die einfachste Form ist der interne Sinuslift. Hierzu wird beim Setzen des Implantates vorsichtig bis an den Boden der Kieferhöhle herangebohrt und dann mit einem Stößel die letzte, weniger als einen Millimeter dicke Knochenschicht mitsamt der Kieferhöhlenschleimhaut angehoben. Das Implantat kann in der gleichen Sitzung eingebracht werden. Auf diese Weise können einige Millimeter an Knochenhöhe gewonnen werden.
Bei stärkerem Knochenabbau, auch Knochenatrophie genannt, wird ein externer Sinuslift nötig. Hierzu wird zunächst über einen Schnitt in der Schleimhaut des Mundvorhofs die Vorderwand der Kieferhöhle dargestellt und anschließend ein Knochenfenster zur Kieferhöhle angelegt. Die Kieferhöhlenschleimhaut wird dabei sorgfältig geschont und eine Tasche zwischen Knochen und Schleimhaut geschaffen. Diese Tasche wird dann mit Eigenknochen oder Knochenersatzmaterial gefüllt. Wenn der Restknochen ausreichend hoch ist, sodass das Implantat stabil mit dem vorhandenen Knochen verschraubt werden kann, können externer Sinuslift und Setzen des Implantats zeitgleich erfolgen. Bei stärker fortgeschrittener Atrophie muss der transplantierte Knochen erst einheilen, bevor das Implantat gesetzt werden kann.
Verbreiterung des Kiefers
Bei vielen Patienten ist der Alveolarfortsatz der Kieferknochen nicht breit genug, um ein Implantat einzuschrauben. Bei geringem Knochendefizit kann auch hier ein Knochenaufbau mit körpereigenen Knochenchips oder Knochenersatzmaterial beim Setzen des Implantates erfolgen. Bei sehr schmalem Knochen muss dieser allerdings mit einem Knochenblock aufgebaut werden. Dieser Knochenblock muss einige Monate einheilen, bevor das Implantat gesetzt werden kann.
Die Versorgung mit Implantat-getragenem Zahnersatz ist heute ein Routineverfahren, das millionenfach bewährt ist. Dennoch ist es ein chirurgischer Eingriff, der gewisse Risiken birgt. Daher ist eine sorgfältige Planung und ein hohes Maß an Erfahrung seitens des Implantologen nötig, um ein Ergebnis zu erzielen, mit dem Sie als Patient zufrieden sind. Ihre Erwartungen in Bezug auf Funktion und Ästhetik müssen vor Beginn der Behandlung definiert werden. Gemeinsam mit Ihrem Zahnarzt wird dann ein Konzept erarbeitet, welches für Ihre individuelle Situation die bestmögliche Lösung bietet.
Oft werden kostengünstige Lösungen angeboten, die die Patienten dann leider nicht zufriedenstellen. Sollten Sie eine Zweitmeinung zu einem Behandlungskonzept wünschen oder mit einem Behandlungsergebnis nicht zufrieden sein, können Sie sich gerne in unserer mund-, kiefer und gesichtschirurgischen Praxis in München vorstellen, um eine Zweitmeinung einzuholen.